Kein Horizont zu weit

 


Leni hat ihr gesamtes Leben auf Sylt verbracht und sie kann ihren Traum verwirklichen, indem sie auf der Werft ihres Vaters das Handwerk der Schiffsbauerei erlernt. Die Insel und ihre Liebe zum Segeln, ihr eigenes Boot, das Wasser und ihre besten Freundinnen spielen eine wichtige Rolle in ihrem Leben.

Rafael hat Sylt vor fünf Jahren verlassen, nachdem bei einem tragischen Brand in dem Familienhotel sein Vater und sein Bruder ums Leben gekommen waren. Jetzt ist er zurückgekehrt, auf Bitten seines Onkels, der das Hotel wieder aufbauen möchte. Seine Aufgabe besteht darin, die Bauarbeiten vor Ort gemeinsam mit seinem Cousin zu überwachen.

Es wird schnell deutlich, dass Rafe keine Verbindung zu Sylt oder seinen Bewohnern wünscht, doch trotzdem ist da immer noch das vertraute Kribbeln im Bauch. Fünf Jahre mögen eine lange Zeit sein, aber manchmal sind sie einfach nicht ausreichend.

 

Der Schreibstil in diesem Buch ist äußerst flüssig und hat mich förmlich durch die Seiten fliegen lassen. Ich entschied mich dafür, das Buch als Hörbuch zu genießen, und die Stimmen von Gabrielle Pietermann und Sebastian Fitzner passten perfekt zu den Charakteren Leni und Rafe. Die beiden Sprecher trugen dazu bei, die Geschichte lebendig und packend zu gestalten.

Obwohl ich zuvor noch nie die Gelegenheit hatte, Sylt zu besuchen, weckte die Beschreibung der Insel in mir das Verlangen, sie irgendwann einmal zu erkunden. Dies ist ein Zeugnis von Alexandra Flint's Fähigkeit, Orte und Stimmungen so authentisch darzustellen, dass sie den Leser in die Geschichte hineinziehen kann. Sie hat mir eine neue Sehnsucht nach Sylt eingepflanzt, und dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Ein bemerkenswertes Detail, das mir besonders gefallen hat, war die Erwähnung des Zipfelbunds und somit von Görlitz. Dies mag den meisten Lesern möglicherweise entgangen sein, aber für mich war es eine erfreuliche Überraschung. Ich wohne und lerne selbst in Görlitz, und es ist nicht gerade üblich, diese Stadt in Büchern zu finden. Diese subtile Verbindung zu meiner eigenen Lebenswelt hat meine Lesefreude noch gesteigert.

Abschließend kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Es bietet nicht nur eine fesselnde Geschichte und hervorragend ausgearbeitete Charaktere, sondern vermag es auch, den Leser in ferne Orte zu entführen und gleichzeitig eine Brücke zu seiner eigenen Realität zu schlagen. Ein wahrlich gelungenes Werk von Alexandra Flint.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Märchenchallenge 2024

[Top Ten Thursday] Zeige uns deine 10 liebsten Tipps von Selfpublishern

ABC - Challenge

[Bestbewertung] Meine Top 3 aus den letzten Monaten

[Top Ten Thursday] Zeige uns deine 10 liebsten Jugendbuchreihen (mit Dilogien / Trilogien)

[Challenge] ABC Listen Challenge 2024

[Rezension] Per Anhalter durch die Galaxis

[Rezension] Belladaire Academy of Athletes - Liars

[Rezension] Endlich Ben: Transgender - Mein Weg vom Mädchen zum Mann

[Rezension] Throne of Glass - Die Sturmbezwingerin