Schon seine Mutter Priya nannte ihn so: Weltverbesserer. Jaya, dem selbst geholfen wurde, macht sich auf, um ungezählten Straßenkindern in den indischen Slums zu einem Leben mit Hoffnung und Perspektive zu verhelfen. Matt, der Amerikaner, reist mit seinem Sohn Tom nach Indien, um den Widerstand gegen ein Staudammprojekt zu unterstützen. Seine Mutter hat ihm noch einen geheimnisvollen Auftrag erteilt. Er soll einen gewissen Jaya und dessen Mutter finden ...
Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das schon etwas älter und eher unbekannt ist – und genau deshalb eine echte Entdeckung war! Seidenkinder von Christina Brudereck wurde völlig überraschend zu meinem Lesehighlight im April und ist eine klare Empfehlung von mir – auch wenn meine Eindrücke natürlich subjektiv sind.
Ein etwas holpriger Start – aber dann ...
Der Einstieg fiel mir zunächst nicht ganz leicht: Der Schreibstil ist zu Beginn etwas ungewohnt, und ich habe für die ersten Seiten vergleichsweise lange gebraucht. Doch dann hat mich die Geschichte völlig gepackt und nicht mehr losgelassen.
Vielfältige Themen, bewegende Schicksale
Dieses Buch ist unglaublich reich an Themen. Es erzählt von Gerechtigkeit, Hoffnung, Religion, Umwelt, Identität – und von Menschen, die mit Überzeugung handeln. Besonders beeindruckt hat mich, wie die verschiedenen Lebensgeschichten miteinander verknüpft sind. Das lädt nicht nur zum Mitfühlen, sondern auch zum Nachdenken ein – während des Lesens und noch lange danach.
Eine Reise nach Indien – auch für den Kopf und das Herz
Die Reise von Matt und seinem Sohn Tom führt mitten hinein ins Herz Indiens. Für mich, die das Land noch nie besucht hat, war das eine spannende Entdeckung – und es hat definitiv meine Sehnsucht geweckt, Indien eines Tages mit eigenen Augen zu sehen.
Glaube als zentrales, leises Thema
Das Christentum spielt eine Rolle – aber nicht plakativ, sondern fein eingewoben in eine Welt voller Religionen und Spiritualität. Gerade in einem hinduistisch geprägten Land wie Indien eröffnet das Buch interessante Perspektiven und regt zum Nachdenken über Glauben, Mission und interreligiösen Dialog an. Ich habe einiges dazugelernt.
Kritik mit einem Augenzwinkern
So begeistert ich auch bin – das Buch greift sehr viele Themen auf, vielleicht ein paar zu viele für die vergleichsweise geringe Seitenzahl. An manchen Stellen wirkte es dadurch etwas überladen. Ein klarerer Fokus hätte der Geschichte vielleicht gutgetan.
Fazit
Seidenkinder ist ein besonderes Buch – tiefgründig, vielschichtig und zum Teil poetisch erzählt. Es berührt, bildet und bleibt im Kopf. Wer sich auf die Geschichte einlässt, wird mit vielen Denkanstößen und einer außergewöhnlichen Lektüre belohnt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen