Ein historisches Rätsel, das bis in die Gegenwart reicht
Manche Bücher schleichen sich ganz leise ins Herz – und genau so war es bei „Die versteckte Apotheke“. Ohne meinen Buchclub hätte ich vermutlich nicht danach gegriffen, dabei hätte ich dann wirklich etwas verpasst. Die Geschichte rund um eine vergessene Londoner Apotheke, geheime Botschaften und die Kraft weiblicher Verbundenheit hat mich am Ende viel mehr bewegt, als ich anfangs erwartet hätte.
Ein Roman auf zwei Zeitebenen, geheimnisvoll, vielschichtig und mit genau der richtigen Portion düsterer Spannung – perfekt für alle, die Geschichten lieben, in denen sich Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll verweben.
Klappentext
Gift, Rache und ein geheimer Frauenbund
Im London des 18. Jahrhunderts raunen sich Frauen hinter vorgehaltener Hand zu, dass es einen Ausweg aus besonders gewalttätigen Ehen gebe: Eine junge Apothekerin rettet sie mit tödlichen Arzneien aus der Not, eine versteckt übermittelte Nachricht genügt. Doch was, wenn aus der Retterin die Gejagte wird?
Knapp 200 Jahre später stößt die Historikerin Caroline Parcewell auf die außergewöhnliche Geschichte der giftmischenden Apothekerin und setzt damit unerwartete Ereignisse in Gang – nicht nur ihr eigenes Leben wird nicht mehr dasselbe sein …
Ein paar Gedanken zum Buch
Eine Geschichte über Mut, Geheimnisse und die Kraft der Frauen – über Jahrhunderte hinweg
Dieses Buch habe ich im Rahmen meines Buchclubs gelesen – ehrlich gesagt hätte ich es mir wahrscheinlich sonst nicht ausgesucht. Und das wäre wirklich schade gewesen, denn ich mochte es sehr!
Der Einstieg fiel mir zunächst etwas schwer, die Geschichte hat anfangs ein gemächliches Tempo, das mir etwas zäh vorkam. Dafür kam mir das Ende dann fast zu schnell – als wollte es zu rasch alles auflösen. Trotzdem hat mich das Buch im Verlauf sehr gepackt und mit seiner Atmosphäre und Thematik überzeugt.
Besonders liebe ich Romane, die auf zwei Zeitebenen spielen. Hier war ich von Anfang an gespannt, wie die Geschichten miteinander verknüpft sind – und wurde definitiv nicht enttäuscht.
Nella, die geheimnisvolle Apothekerin im London des 18. Jahrhunderts, blieb mir lange rätselhaft – erst mit der Zeit verstand ich ihre Beweggründe und ihr schweres Schicksal. Ihre Arbeit in der Apotheke fand ich gleichzeitig faszinierend und verstörend – ein moralisch komplexes Thema, das zum Nachdenken anregt.
Auch Eliza, das junge Mädchen, das in Nellas Leben tritt, war eine spannende Figur – gerade weil sie mit nur 12 Jahren so viel mittragen muss. Ein eindrücklicher Blick auf die Rolle junger Mädchen in dieser Zeit.
Caroline, die Historikerin in der Gegenwart, war mir naturgemäß am nächsten. Ihre Neugier, ihr Wunsch, ein altes Geheimnis zu lüften, hat mich richtig mitgerissen. Ich konnte ihre Gedanken gut nachvollziehen – und plötzlich wollte ich selbst ein historisches Rätsel entdecken!
Ein atmosphärischer, ungewöhnlicher Roman mit starken weiblichen Stimmen, der zeigt, wie viel Frauen – damals wie heute – durchmachen, verschweigen und schließlich über sich hinauswachsen können.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung! ✨📚
Ein leises, kraftvolles Buch über Schmerz, Mut und Neuanfänge – und über die Spuren, die selbst die verborgensten Geschichten hinterlassen. Wer historische Romane mit Tiefgang und starken Frauenfiguren liebt, sollte sich „Die versteckte Apotheke“ nicht entgehen lassen. 💜📚
Die Autorin: Sarah Penner
Sarah Penner ist Mitglied in der Historical Novel Society sowie der Women's Fiction Writers Association. Nach dreizehn Jahren im Finanzsektor arbeitet sie seit dem Erfolg ihres Debütromans als Vollzeit-Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Dackeldame Zoe in St. Petersburg, Florida. Ihr Debüt »Die versteckte Apotheke« wurde weltweit in vierzig Sprachen übersetzt und zu einem internationalen Bestseller. Ende 2023 erscheint ihr zweiter Roman »Die geheime Gesellschaft«. Mehr Informationen zur Autorin gibt es unter slpenner.com.
Die Übersetzerin: Julia Walther
Die promovierte Buchwissenschaftlerin studierte Anglistik, Germanistik, Literatur und Übersetzung in Deutschland und Irland und lebt heute als freie Übersetzerin und Illustratorin mit ihrer Familie im Raum Stuttgart.
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