[Sonntagsgedanken] Warum es so wertvoll ist, Kindern den Glauben weiterzugeben

 

„Versammle mir das Volk, dass ich sie meine Worte hören lasse und sie mich fürchten lernen, alle Tage ihres Lebens auf Erden – und ihre Kinder lehren.“
(5. Mose 4,10)

Schon in den frühen Seiten der Bibel zeigt sich ein roter Faden: Glaube ist etwas, das weitergegeben wird. Gott spricht zum Volk Israel, aber er denkt dabei über Generationen hinweg. Seine Worte sollen nicht nur im Hier und Jetzt gehört werden, sondern auch bei den Kindern ankommen – in ihrem Herzen, in ihrem Alltag, in ihrem Glauben. 

Ich finde das sehr bewegend. Es erinnert mich daran, wie entscheidend es ist, dass Kinder früh von Gott hören. Nicht durch Zwang, sondern durch Vorbilder. Nicht durch endlose Regeln, sondern durch liebevolle Begleitung.

Der Apostel Paulus schreibt an Timotheus:
„Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast, und dass du von Kind auf die heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Jesus Christus.“
(2. Timotheus 3,14–15)

 Timotheus wurde schon als Kind geistlich geprägt – von seiner Mutter und Großmutter. Und das hatte Gewicht. Der Same des Glaubens wurde in jungen Jahren gesät, und er trug Frucht.

Ich finde es so ermutigend zu wissen, dass es nicht unsere perfekten Worte oder ausgefeilte theologischen Erklärungen sind, die den Unterschied machen. Es ist die Echtheit unseres Glaubens, unser Vertrauen, unser Gebet, unsere Geduld. Kinder beobachten mehr, als wir denken.

Johannes von Watteville hat das einmal poetisch so ausgedrückt:

„Was ist denn für Kinder das Beste auf Erden?
Früh Schäflein des ewigen Hirten zu werden;
die weidet er hier schon auf seliger Weide
und droben bei sich in unendlicher Freude.“

Was für ein liebevolles Bild: Ein Kind, das schon früh erfährt, dass es zum guten Hirten gehört. Dass da jemand ist, der es liebt, trägt und führt. Und dass dieser Hirte Jesus heißt.

Ob du eigene Kinder hast, mit Kindern arbeitest oder ihnen im Alltag begegnest – du kannst Spuren hinterlassen. Kleine Samenkörner des Glaubens, die Gott wachsen lassen kann.

Denn es ist wirklich das Beste auf Erden, „früh Schäflein des ewigen Hirten zu werden“.


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