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[Sonntagsgedanken] Wo Gott wohnt, verändert sich Leben

„Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht!“ – Jeremia 14,9

 
„In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.“ – Apostelgeschichte 11,26

 


Manchmal fühlt es sich so an, als ob Gott weit weg ist. So geht es dem Propheten Jeremia. In einer Zeit voller Trockenheit – nicht nur im Boden, sondern auch in den Herzen der Menschen – richtet er seinen Blick gen Himmel: „Du bist ja doch unter uns, HERR!“
Ein Ruf zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Er erinnert daran: Auch wenn alles dagegen spricht, du bist da. Du hast deinen Namen mit unserem verbunden. Wir gehören zu dir. Bitte verlass uns nicht.

Was für ein starkes Bekenntnis. Und wie aktuell es ist! Auch wir leben in einer Zeit, in der vieles uns den Glauben schwer machen kann – Krisen, Unfrieden, Sorgen, manchmal auch Gleichgültigkeit. Aber Jeremia spricht uns Mut zu: Gott ist nicht fern. Er ist mitten unter uns. Auch wenn wir ihn nicht sehen, er ist da.

Und dann die Apostelgeschichte: Ein ganz anderes Bild. In Antiochia blüht der Glaube auf. Menschen finden durch das Evangelium zu Jesus, lassen sich prägen, verändern ihr Leben. Und die Umgebung nimmt es wahr: Diese Menschen leben anders.
Sie gehören zu Christus. Deshalb nennt man sie Christen – zum allerersten Mal.

Was macht einen Christen aus?
Nicht der Name, sondern das gelebte Leben. Die Jünger damals hatten sich so sehr von Jesus prägen lassen, dass es sichtbar wurde: in ihrer Nächstenliebe, in ihrer Hoffnung, in ihrer Art, miteinander umzugehen.

Dort, wo Gott wohnt, verändert sich Leben.

Diese Veränderung geschieht nicht von heute auf morgen. Sie beginnt oft ganz leise: im Vertrauen, dass Gott wirklich da ist. Sie wächst, wenn wir auf sein Wort hören. Und sie wird sichtbar – in kleinen Zeichen von Liebe, Mut und Glaube im Alltag.

Vielleicht ist das die Einladung dieses Sonntags:
Glaub nicht nur, dass Gott irgendwo ist. Glaube, dass er unter uns ist – in deinem Leben. Und dann fang an, aus dieser Gegenwart zu leben. Nicht perfekt. Aber ehrlich. Hoffnungsvoll. Und bereit, sichtbar zu machen, was schon in dir lebt: Christus.

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