„Warum gibt Gott dem Leidenden Licht und Leben denen, die verbittert sind, die sich sehnen nach dem Tod, doch er kommt nicht?“
(Hiob 3,20–21)
Es sind harte Worte, die Hiob spricht. Worte, die tief aus dem Schmerz kommen. Aus Verzweiflung. Aus dem Gefühl, dass nichts mehr bleibt – außer Dunkelheit. Vielleicht kennen wir solche Gedanken nicht so drastisch, aber viele kennen das Gefühl, im Leid festzustecken. Wenn Fragen keine Antworten finden. Wenn man sich nur noch sehnt, dass es irgendwie aufhört.
Doch die Bibel endet nicht mit dem Schrei Hiobs. Im Jakobusbrief heißt es:
„Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.“
(Jakobus 5,11)
Gott hat Hiob nicht im Leid gelassen. Auch wenn der Weg durch Schmerz und Fragen führte – am Ende steht nicht Verzweiflung, sondern Hoffnung. Nicht Zerstörung, sondern Wiederherstellung.
Das heißt nicht, dass alles wieder gut wird wie vorher. Es heißt: Gott ist da. Selbst im Dunkel. Selbst im Zweifel. Selbst in der Trauer.
Ich finde die Worte von Wilma Klevinghaus dazu besonders tröstlich:
„Gott walte über deiner Trauer, dass sie dein Leben nicht zerstöre. […] Er erhalte in dir die Erinnerung an gute Stunden der Vergangenheit, dass sie ein Licht werden in deiner Trauer.“
Trauer darf Raum haben. Schmerz darf ausgesprochen werden. Aber sie müssen nicht das Ende der Geschichte sein.
Gott kann aus Tränen Dank wachsen lassen. Aus Erinnerung Hoffnung. Und mitten im Kummer seine Nähe spürbar machen – vielleicht leise, vielleicht zaghaft, aber real.
Wenn du gerade durch dunkle Zeiten gehst: Du bist nicht allein. Und du darfst Gott deine Fragen stellen. Auch die unbequemen. Er hält das aus. Und er bleibt – auch wenn es dunkel ist.
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