[Rezension] Der verborgene Garten - Kate Morton

Manchmal sind es Bücher, die einfach genau im richtigen Moment zu einem finden. So ging es mir mit Der verborgene Garten von Kate Morton, einem Buch, das mir eine Freundin ausgeliehen hat und das mich sofort in seinen Bann zog. Ich liebe Geschichten, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen, in denen sich Vergangenes und Gegenwärtiges langsam miteinander verweben, bis sich am Ende alles zu einem großen Ganzen fügt. Dieses Buch war wie eine literarische Reise durch Generationen voller Geheimnisse, Verluste und neuer Anfänge und ich konnte mich kaum davon lösen.

Klappentext

Als die junge Australierin Cassandra von ihrer Großmutter ein kleines Cottage an der Küste Cornwalls erbt, ahnt sie nichts von dem unheilvollen Versprechen, das zwei Freundinnen ein Jahrhundert zuvor an jenem Ort einlösten. Auf den Spuren der Vergangenheit entdeckt Cassandra ein Geheimnis, das seinen Anfang in den Gärten von Blackhurst Manor nahm und seit Generationen das Schicksal ihrer Familie bestimmt.

Geheimnisse zwischen den Zeiten

⭐️⭐️⭐️⭐️☆  

Dieses Buch hat mir eine Freundin ausgeliehen – und sie scheint mich wirklich gut zu kennen, denn Der vergessene Garten von Kate Morton war genau nach meinem Geschmack. Ich hatte zuvor noch nichts von der Autorin gelesen, aber nach dieser Geschichte bin ich mir sicher: Es wird nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein.

Ich liebe Romane, die auf mehreren Zeitebenen spielen, weil ich es faszinierend finde, nach und nach zu entdecken, wie alles miteinander verbunden ist. In diesem Buch sind es sogar drei Zeitebenen, was mich anfangs ein wenig verwirrt hat – doch sobald ich im Lesefluss war, konnte ich mich wunderbar in allen Figuren und Handlungssträngen zurechtfinden.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1913: Ein kleines Mädchen sitzt allein am Kai von Maryborough in Australien, mit nichts außer einem Köfferchen. Sie kam mit dem Schiff aus England, doch niemand wartet auf sie. Der Hafenmeister nimmt sie bei sich auf und zieht sie wie eine Tochter groß. Erst an ihrem 21. Geburtstag erfährt Nell die Wahrheit über ihre Herkunft – und begibt sich auf die Suche nach ihrer wahren Identität. Diese Spurensuche führt sie (und später ihre Enkelin Cassandra) nach England, zu einem geheimnisvollen Anwesen in Cornwall, und in die dunklen Gärten von Blackhurst Manor.

Kate Morton versteht es meisterhaft, Spannung und Atmosphäre zu erschaffen. Sie verwebt Vergangenheit und Gegenwart zu einer dichten, emotionalen Geschichte, die von Verlust, Liebe und Familiengeheimnissen erzählt. Ich mochte besonders, wie sich die Puzzleteile am Ende zusammenfügen – auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass das Finale etwas kürzer und mit etwas mehr Wucht erzählt worden wäre. Einige Figuren, wie Elizas Bruder oder Nells Adoptiveltern, gingen ein wenig unter.

Trotzdem: Ich habe dieses Buch sehr geliebt. Cassandra war eine tolle Protagonistin, in die ich mich gut hineinversetzen konnte, und auch Nell, Eliza und Rose sind mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen.

Am Ende blieb nur ein Gedanke zurück:
Wo bekomme ich mein eigenes Familiengeheimnis her, das ich lüften kann?

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!

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