Manche Geschichten ziehen einen nicht mit Action oder Tempo in ihren Bann, sondern mit einer stillen, aber eindringlichen Idee. Delirium von Lauren Oliver ist genau so eine Geschichte. Eine Dystopie, die auf leisen Sohlen daherkommt und dabei eine gewaltige Frage stellt: Was, wenn Liebe verboten wäre? Das Buch hat mich sofort an diese besonderen Lesemomente erinnert, in denen man kurz innehält und sich fragt, wie weit unsere Welt eigentlich noch von so einer Zukunft entfernt ist.
Klappentext
Wenn Liebe zur Krankheit wird
⭐️⭐️⭐️⭐️☆
Die komplette Delirium-Trilogie habe ich vor einiger Zeit bei einem Gewinnspiel gewonnen – und wie so oft ist sie danach erst einmal auf meinem SuB gelandet. Jetzt habe ich endlich mit dem ersten Band begonnen, Delirium, und ihn als Hörbuch gehört. Und ich muss sagen: Ich mochte es wirklich sehr! Meine letzte Dystopie ist schon eine ganze Weile her, und dieses Buch hat mir wieder gezeigt, wie sehr ich dieses Genre liebe.
Die Vorstellung, in einer Welt zu leben, in der Liebe als Krankheit gilt, ist faszinierend und erschreckend zugleich. Eine Krankheit, für die es sogar ein Heilmittel gibt – eine Operation, die alle Gefühle auslöschen soll. In Lenas Welt wird zwischen „geheilten“ und „ungeheilten“ Menschen unterschieden, und jeder muss sich diesem Eingriff unterziehen, sobald er alt genug ist.
Und dann ist da Lena, die an dieses System glaubt, weil sie nie etwas anderes kennengelernt hat. Bis sie Alex trifft – und plötzlich alles in Frage stellt, was sie je für wahr gehalten hat. Amor deliria nervosa – so nennen sie die Liebe hier – wird zum Symbol für Freiheit, Mut und den Willen, selbst zu entscheiden, was richtig ist.
Lena ist eine vielschichtige Protagonistin, in die ich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Sie hat schon früh viel Verlust erlebt – ihr Vater starb, als sie noch ein Baby war, ihre Mutter nahm sich später das Leben. Nun wächst sie bei ihrer Tante, ihrem Onkel und ihren Cousinen auf. Das Buch ist ausschließlich aus Lenas Perspektive erzählt, und das hat für mich in diesem Fall perfekt funktioniert. Ich habe jede Emotion, jedes Zögern und jede ihrer Entscheidungen nachvollziehen können.
Delirium war für mich eine eindrucksvolle und zugleich berührende Lektüre – eine Geschichte über Kontrolle, Angst, Mut und natürlich Liebe. Und auch wenn das Buch schon einige Jahre alt ist, wirkt seine Botschaft aktueller denn je.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung! 💛

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