[Rezension] Verlieb dich in Dresden - Beste Freunde liebt man nicht - Kate Franklin

Böse Zungen behaupteten, dass eine Freundschaft zwischen Mann und Frau niemals funktionieren konnte.Doch wir waren der lebende Beweis dafür, dass es sehr wohl ging.

Helene, Seite 15

"Wenn dir jemand nicht mehr aus dem Kopf geht, gehört er in dein Herz." Seit sie denken kann, glaubt Helene an die große Liebe. Doch die Suche nach ihrem Prinzen auf dem weißen Pferd gestaltet sich schwieriger als gedacht. Zudem beschert sie ihr eine Reise voller Dating-Abenteuer. Während sie von einem Desaster ins nächste schliddert, ist es ihr bester Freund Kai, der sie immer wieder aus ihren missglückten Dates rettet. Dass sie in seiner Gegenwart auf einmal Schmetterlinge im Bauch hat, war allerdings nicht geplant. Erst recht nicht der Kuss, der alles durcheinanderbringt. Und dann taucht auch noch eine andere Frau in Kais Leben auf. Aus Angst, die Freundschaft zu zerstören, distanziert sich Helene. Schließlich verliebt man sich nicht in seinen besten Freund, oder? Dieses Buch ist Teil der Verlieb-dich-in-Dresden-Reihe. Die Romane dieser Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Sie sind jedoch durch einige wiederkehrende Figuren miteinander verbunden.
 

Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, fragte ich mich, ob das gut gehen würde. Ob so viel Nähe unserer Freundschaft vielleicht doch mehr schaden als nutzen könnte.

Helene, Seite 27

Der angenehme, flüssige Schreibstil hat es mir leicht gemacht, in die Geschichte einzutauchen. Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen. Besonders schön fand ich, dass die Handlung in Dresden spielt - als Sächsin genieße ich es, meine Heimat in Büchern wiederzufinden. Die Stadt wurde liebevoll beschrieben und hat eine warme, atmosphärische Kulisse für die Geschichte geboten. Auch wenn Dresden im Hintergrund bleibt, kann man das Flair spüren, und es gibt nur wenige Bücher, die so nah an meiner Heimat spielen.

Was war hier los? Warum war ich auf einmal so verunsichert? Warum brachte er mich ständig aus dem Konzept und mein Herz dazu, einen Takt auszusetzen? Das war doch Mist!

Helene, Seite 33

Das Cover ist jedoch nicht ganz nach meinem Geschmack. Die Darstellung von den Personen darauf entspricht dem Bild, das ich mir von Kai und Helene gemacht habe. So etwas stört mich, da ich lieber meine eigenen Vorstellungen habe. Dennoch ist es schön, dass Dresden als Kulisse auf dem Cover gezeigt wird.

In Momenten wie diesen wurde mir bewusst, wie oft ich vergaß, das zu schätzen, was die Natur uns bot. Viel zu oft beachtete man gar nicht, was um einen herum passierte. Es war so normal, dass die Sonne auf- und wieder unterging, und man verpasste dabei, was für ein spektakuläres Naturschauspiel das eigentlich war.

Helene, Seite 36

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Helenes Perspektive erzählt, was ich ein wenig einseitig empfand. Ich hätte gerne mehr von Kai erfahren, um seinen Charakter besser verstehen zu können, da er so etwas blass bleibt. Dies wäre hilfreich gewesen, da Helene oft auf ihre Gefühle für Kai verzichten wollte, um die Freundschaft zu bewahren. Gerade, wenn Konflikte auftauchen, wünschte ich mir manchmal mehr Einblick in seine Gedankenwelt, um ihre Dynamik noch besser nachvollziehen zu können.

"Zu lieben. Mein Peterle zu lieben, war das allergrößte. Es gibt nichts schöneres als die Liebe, weißt du. Und wennd du sie einmal gefunden hast, musst du sie festhalten. Hörst du, du darfst sie nicht mehr verlieren."

Gerda zu Kai, Seite 100

Zwischendurch hat mich Helene ein wenig frustriert, weil sie oft nicht den Mut fand, mit Kai offen über ihre Gefühle zu sprechen - viele der Konflikte hätten sich durch ein klärendes Gespräch auflösen können. Aber als mir auffiel, dass ich auf sie so emotional reagiere, wurde mir klar, wie nah mir die Figuren tatsächlich gekommen waren. Auch wenn ich an Helenes Stelle vielleicht ähnlich gezögert hätte, konnte ich mit ihr mitleiden und mich in ihre Unsicherheit hineinversetzen.

Natürlich konnte ich ihm sagen, dass ich bis über beide Ohren in ihn verknallt war. Aber dann wäre unsere Freundschaft endgültig Geschichte. Wenn ich es ihm weiterhin verschwieg, musste ich über kurz oder lang den Kontakt abbrechen, weil ich es nicht mehr ertragen würde, ihn zu sehen. Auch das würde uns unsere Freundschaft kosten.

Helene, Seite 114

Auch Merle, Helenes beste Freundin, ist eine großartige Unterstützung in der Geschichte, wenngleich sie manchmal zu übergriffig agiert. Diese Verhaltensweisen werden reflektiert, und Merle zeigt Einsicht - eine wichtige Botschaft für die Dynamik zwischen Freundschaften und emotionaler Unterstützung.

Es war völlig egal, welches Wetter hier herrschte oder welche Jahreszeit gerade war - Dresden war immer wunderschön.

Helene, Seite 137

Für mich bietet der Roman eine gelungene Mischung aus Romantik und emotionalen Momenten, ohne dabei aufdringlich oder zu "spicy" zu werden, was mir persönlich gefällt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich ruhig und natürlich und lässt sich wunderbar ohne zusätzliche, "intensive" Szenen genießen.

Er war immer für mich da gewesen, wenn ich ihn gebraucht hatte, und ich für ihn. Kai Wiesmann war mein Zuhause gewesen. Meine unerschütterliche Basis. Und das war mir erst klar geworden, als wir im Streit auseinander gegangen waren.

Helene, Seite 191

Am Ende hat mich das Buch wirklich berührt, und ich habe mich emotional mit Helene und Kai verbunden gefühlt. Ihre Reise durch Missverständnisse, unausgesprochene Gefühle und das Verlangen, die Freundschaft zu bewahren, ist eine Geschichte, die viele nachvollziehen können. Ich kann es also definitiv weiterempfehlen - besonders an jene, die auf der Suche nach einer feinfühligen Liebesgeschichte ohne große Dramatik, aber mit viel Herz sind.

"Du bist das verrückteste Huhn, dass ich kenne." Sanft fuhr er mit den Fingerknöcheln über meine Wange, blieb wie zufällig mit dem Daumen an meiner Unterlippe hängen. "Ich danke dir so sehr dafür, dass du mein Leben bunter machst. Und lebhafter. Dass du mir gezeigt hast, dass man manchmal einfach etwas wagen muss. Die Richtung ändern muss. Und ja, ich liebe dich auch. So sehr, dass es mir manchmal den Atem raubt."

Kai zu Helene, Seite 265

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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