[Rezension] Searching for Sunshine - based on Kevin´s True Story - Cassidy Cane

Manche Geschichten begleiten einen noch lange nach dem Lesen – nicht nur, weil sie gut erzählt sind, sondern weil sie auf echten Erfahrungen beruhen. Searching for Sunshine von Cassidy Cane ist genau so ein Buch. Es ist Teil der Heartlines-Reihe, die auf wahren Begebenheiten basiert – dieses Mal inspiriert von Kevins Geschichte. Ich wusste, dass mich auch dieses Buch wieder emotional berühren würde. Und ich wurde nicht enttäuscht: Searching for Sunshine erzählt von Schmerz, Heilung, Vertrauen und den leisen Momenten, in denen man beginnt, sich wieder für das Leben zu öffnen.

Come Rain or Shine – Will You Be Mine?

Emilian ist ein echt netter Kerl, das finden alle. Nur bei seiner Vorgesetzten Vienna zieht sein Charme leider gar nicht, regelmäßig straft sie ihn mit einem spitzen Kommentar ab. Ausgerechnet mit ihr muss Emilian nun eine Dating-App testen und vermarkten! Doch je enger die beiden zusammenarbeiten, desto heißer, aber auch vertrauensvoller werden die Chats. Zum ersten Mal kann sich Emilian einem anderen Menschen öffnen und seine schmerzvolle Kindheit offenbaren. Und auch Vienna erfährt nach langer Zeit wieder, wie schön es ist, sich bei einem Mann vorbehaltlos fallen zu lassen. Aber gerade als aus der heimlichen Büroaffäre mehr werden könnte, bricht die Vergangenheit in Emilians Leben ein. Er muss eine folgenschwere Entscheidung fällen, die nicht nur ihn und Vienna betrifft ...

Zwischen Poesie, Vergangenheit und neuem Vertrauen

Ich bin ein großer Fan des Heartlines-Verlags – einem Imprint von Penguin Randomhouse, das Geschichten erzählt, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Searching for Sunshine ist bereits das dritte Buch aus dieser Reihe, das ich gelesen habe (weitere warten noch auf meinem SuB) – und wieder war ich tief berührt. Dieses Mal basiert die Geschichte auf Kevins Leben, verarbeitet von Cassidy Cane, die mit viel Feingefühl und literarischer Freiheit Emilians und Viennas Geschichte erzählt.

Schon auf den ersten Seiten hatte Emilian mein Herz. Er ist nicht nur der nette Typ von nebenan, sondern ein wirklich liebevoller, hilfsbereiter Mensch, dem viel Leid widerfahren ist. Seine Vergangenheit – besonders die Beziehung zu seinem Stiefvater – verfolgt ihn bis in die Gegenwart. Die Art, wie er mit seinen Erlebnissen umgeht, durch das Schreiben von Briefen und Poesie, hat mich besonders berührt, da ich selbst Worte als Ventil nutze. Vielleicht war er mir deshalb so nah. Ich hätte mir sogar gewünscht, noch mehr von seinen Gedichten lesen zu dürfen. Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen konnte: Warum zieht er ausgerechnet zu Jamil? Die beiden passen als Mitbewohner gefühlt gar nicht zusammen.

Mit Vienna hatte ich es anfangs deutlich schwerer. Im privaten Kontext war sie mir sympathisch – ihre Unsicherheiten, ihre Lügen gegenüber ihren Eltern, um sich besser darzustellen, wirkten menschlich und nahbar. Aber wie sie mit Emilian umgeht, gerade im beruflichen Kontext, war für mich schwer zu ertragen. Ihre oft herablassende Art hat mich überrascht, zumal der Klappentext das bereits andeutet. Trotzdem habe ich sie nicht aufgegeben – und wurde mit einer vielschichtigen Figur belohnt, die sich mit der Zeit öffnet und verändert. Eine kleine offene Frage bleibt für mich: Konnten Sam, ihr Ex, und Benji, ihr Sohn, eine Beziehung aufbauen? Das hätte ich gerne noch etwas genauer erfahren.

Das Ende kam mir persönlich etwas zu abrupt. Ich hätte mir gewünscht, dass es vor dem Epilog noch ein paar Seiten mehr gegeben hätte, um die Entwicklung der beiden Hauptfiguren in Ruhe ausklingen zu lassen.

Trotz dieser Kleinigkeiten kann ich Searching for Sunshine aus vollem Herzen empfehlen. Die Geschichte greift schwierige Themen auf, zeigt, wie heilsam zwischenmenschliche Nähe sein kann, und bringt dabei auch eine große Portion Hoffnung mit. 4,5 Sterne von mir – und eine klare Leseempfehlung.

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