[Rezension] Bridgerton - Hyazinth & Gareth - Julia Quinn

Nach sechs Bridgerton-Bänden war ich neugierig, wie es mit der jüngsten Schwester weitergeht. Hyacinth war bisher eher eine Nebenfigur, quirlig, klug und manchmal etwas zu ehrlich – und genau deshalb wollte ich unbedingt wissen, wie ihre Geschichte verläuft. In „Hyacinth & Gareth“, Band 7 der Reihe, bekommt sie nun endlich ihre Bühne. Und die hat sie absolut verdient!

Hyazinth Bridgerton erlebt das Abenteuer ihres Lebens

Hyacinth Bridgerton ist zwar hübsch und reich, aber auch blitzgescheit und unverblümt, weshalb viele Gentlemen einen Bogen um sie machen. Doch dann begegnet sie Lady Danburys Enkel Gareth St. Clair: wortgewandt und brillant, ist er ihr ebenbürtig. Er bittet sie, das Tagebuch seiner italienischen Großmutter zu übersetzen. Eines Tages jedoch küsst er Hyacinth. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie sprachlos. Sie sollte ihm das Tagebuch vor die Füße werfen! Aber stattdessen beginnt für sie und Gareth ein wagemutiges Abenteuer: Die Aufzeichnungen enthalten einen Hinweis auf versteckte Diamanten, von denen seine Zukunft abhängt ...

Schlagfertig, neugierig, mutig – Hyacinths Abenteuer zwischen Liebe und Familiengeheimnissen

Natürlich musste auch Band 7 direkt im Anschluss folgen – wieder als Hörbuch, wieder gelesen von Dana Golombek von Senden, deren Stimme mir inzwischen richtig vertraut ist.

Ich war besonders gespannt auf Hyacinths Geschichte. In meinem Kopf war sie noch immer das freche kleine Mädchen aus den früheren Bänden – doch plötzlich ist sie 22 Jahre alt und bereit für ihren eigenen großen Auftritt. Und das gelingt ihr mit Bravour: Hyacinth ist witzig, klug, frech und so erfrischend anders als viele weibliche Figuren ihrer Zeit. Ich mochte sie vom ersten Moment an. Ihre Schlagfertigkeit, ihr Wille zur Selbstständigkeit und ihre Liebe zur Familie machen sie zu einer tollen Protagonistin. Besonders schön fand ich die Szenen mit ihrer Mutter Violet Bridgerton, die einmal mehr zeigt, wie tief ihre Liebe zu all ihren Kindern geht.

Auch Gareth als männlicher Hauptcharakter hat mir gut gefallen – zumindest größtenteils. Seine innere Zerrissenheit, die schwierige Beziehung zu seinem Vater und die Geheimnisse seiner Herkunft geben der Geschichte viel Tiefe. Dennoch bin ich mit ihm nicht ganz so warm geworden wie mit den anderen Bridgerton-Liebesinteressen. Vielleicht lag es an seiner Unentschlossenheit oder daran, dass er manchmal zu lange schweigt, obwohl Offenheit gefragt wäre. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Toll fand ich, dass Lady Danbury endlich eine größere Rolle spielt – in der Serie ist sie sehr präsent, in den Büchern bisher eher am Rand. Hier lernt man sie als scharfsinnige, liebevolle Großmutter kennen, die viel mehr ist als nur bissige Kommentare und ein Spazierstock.

Die Handlung rund um das Tagebuch, die versteckten Diamanten und die Familiengeheimnisse hat für richtig Spannung gesorgt – fast ein bisschen Krimi-Feeling. Ich wollte unbedingt wissen, wie alles ausgeht, und war bis zum Ende gefesselt.

Die beiden Epiloge waren wie immer ein besonderes Highlight. Besonders schön fand ich es, Hyacinths Tochter Isabella kennenzulernen, die ihrer Mutter in Witz und Selbstbewusstsein in nichts nachsteht. Eine herrliche kleine Besserwisserin!

Ein kleines Manko: Die Kapitelüberschriften waren zwar humorvoll, aber ich habe Lady Whistledowns Kolumnen aus den ersten Bänden und die charmanten Briefe aus Band 5 und 6 ein wenig vermisst. Sie haben den Geschichten immer eine besondere Note verliehen.

Eine kluge, mutige Protagonistin, ein Abenteuer mit Geheimnissen und ein bisschen Schatzsuche – Band 7 der Bridgerton-Reihe ist unterhaltsam, humorvoll und etwas ungewöhnlicher als die bisherigen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

 

Weitere Bände aus der Reihe 

Band 1 - Daphne & Simon

Band 2 - Anthony & Kate 

Band 3 - Benedict & Sophie

Band 4 - Colin & Penelope

Band 5 - Eloise & Phillip

Band 6 - Francesca & Michael

Band 8 - Gregory & Lucy

 

Kommentare